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Nachgefragt bei: Peter Müller-Pellet von decision partners

Wie begann für Peter Müller-Pellet der Weg in die Beratung? Was sind aktuelle Fragestellungen, mit denen er heute seine Kunden unterstützt? Gibt es Unterschiede zwischen "großen" und "kleinen" Beratungen? Und was ist Beratung für ihn persönlich? All das und mehr in unserem Interview.
@VICEVERSA | Der Consulting-Blog von White Label Advisory | Nachgefragt bei: Peter Müller-Pellet von decision partners: Beratung ist Zufriedenheit und Erfüllung

Hallo bei "Nachgefragt" - dem 5-½ Fragen Advisor-Interview von White Label Advisory. Heute mit Peter Müller-Pellet, Partner bei decision partners.

 

Hi Peter, direkt zu Beginn ein kleines Warm-Up: Magst du dich kurz vorstellen?

Gerne! Ich bin Peter Müller-Pellet und lebe gemeinsam mit meiner Frau und meinen zwei Kindern ganz in der Nähe von Innsbruck in Österreich. Ich bin Gesellschafter von decision partners und darf als Berater, Trainer und Coach Unternehmen, Führungskräfte und Teams begleiten.

Ich hatte schon während dem Studium mit dem Gedanken gespielt, in die Beratung zu gehen. Bin dann aber zuerst als Projektleiter und Lehrbeauftragter an der Uni Innsbruck geblieben. Ich durfte für die Uni ein Start-Up ausgründen, mit Studenten Business-Pläne erarbeiten und gleichzeitig in meinem Herzensthema Nachhaltigkeits-Strategien meine Doktorarbeit schreiben. Nachdem diese fertig war, bin ich zu einem Farben- und Lackhersteller gegangen. Dort hatte ich das Glück, dass ein neuer Geschäftsführer meine Initiativbewerbung sah und mich als seinen Assistenten einstellte. Er war ein ehemaliger McKinsey-Berater und hatte die Mission, die Strategie des Unternehmens neu zu erarbeiten und zu implementieren. Ich konnte von ihm unglaublich viel lernen - vor allem natürlich die Denkweise, Vorgehensweise, Tools und Templates eines großen Beratungshauses. Ich durfte mit ihm gemeinsam die Strategie entwickeln und gleichzeitig viel Verantwortung in der Strategie-Implementierung übernehmen, in dem ich Strategische Projekte und das PMO leitete. Aus der Assistenten-Rolle habe ich dann die Leitung der Abteilung Strategie, Organisation und Controlling übernommen. Durch Zufall bin ich nach einiger Zeit auf Markus Kottbauer (meinen heutigen Partner) gestoßen, der gerade eine Entscheidungs-Beratung gegründet hat, die sich genau mit meinen Themen auseinandersetzte.

Da das Gesamt-Paket aus Beratungsthemen, Gestaltungsspielraum, Familientauglichkeit (meine Frau war zum Zeitpunkt der Entscheidung gerade hochschwanger mit unserem zweiten Kind) und persönlicher Sympathie gestimmt, daher habe ich mich entschlossen in die Beratung zu gehen und bin seit über 5 Jahren ein glücklicher decision partner.

 

Mit White Label Advisory versuchen wir, Beratung neu zu denken. Mit welchen 3 Top-Themen sollte sich Beratung in der Zukunft befassen?

1. Digitalisierung: Ganz aktuell sind natürlich alle Themen rund um KI sehr spannend. Wir Berater:innen müssen uns und unsere Methoden grundsätzlich hinterfragen. Die reine Wissensvermittlung (die heute immer noch Teil von manchen Projekten ist) wird in der Form nicht mehr notwendig sein. Das passende Tool zur aktuellen Problemstellung auszuwählen, anwenden zu können und die Kund:innen darauf zu schulen wird vielleicht weiterhin Teil unseres Aufgabe sein, aber in komplett anderer Form.

2. Nachhaltigkeit: Mein Herzensthema erlebt aufgrund des künftig verpflichtenden ESG-Reportings gerade einen Hype. Aber auch Konsument:innen , Kund:innen und Kooperationspartner fordern Nachhaltigkeit vermehrt entlang der gesamten Liefer- und Wertschöpfungskette ein. Unternehmen sollten sich daher mit dem Thema befassen und wir Beratungen müssen uns Gedanken machen, wie stark unsere Beratungsleistungen davon betroffen sind bzw. angepasst werden müssen. Meine Prognose ist, dass Unternehmen, die heute Nachhaltigkeit noch völlig ignorieren, keine langfristige Überlebenschance haben.

3. Agilität: Angesichts der weiter zunehmenden Unsicherheit und Volatilität in der Geschäftswelt müssen Unternehmen agiler und widerstandsfähiger werden. Beratungen sollten Organisationen dabei unterstützen, ihre Flexibilität, Anpassungsfähigkeit und Innovationsfähigkeit zu stärken. Fragen, mit denen Kund:innen unterstützt werden können, beinhalten beispielsweise: Wie können Unternehmen ihre Strukturen und Prozesse agiler gestalten? Wie können sie eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung und des Lernens fördern? Wie können sie sich auf unvorhergesehene Ereignisse vorbereiten und ihre Resilienz erhöhen?

 

03 Beitragsbild_Peter Müller-Pellet

 

Wie steht es um die Entscheidungsqualität im Unternehmen? Mit dem ganzheitlichen decision-Quality-Check von decision partners erhält man eine kostenlose, individuelle Auswertung zum Reifegrad der Unternehmenssteuerung und des Entscheidungssystems. Interessierte können so herausfinden, in welchen Dimensionen der Unternehmenssteuerung noch Verbesserungspotenziale zu finden sind und ob das eigene Unternehmen auf die großen Herausforderungen unserer Zeit vorbereitet ist. Am Ende erhält man direkt einen individuellen Bericht inklusive eines Branchen-Benchmarks.

 

Beratung ist People-Business. Auch wenn digitale Vertriebs- und Beschaffungswege dabei helfen, die passende Beratungsleistung einzukaufen, arbeiten am Ende immer Menschen miteinander. In welchen Projektsituationen - im Positiven wie im Negativen - spielte der "persönliche Fit" die entscheidende Rolle?

Wir sind ein junges Beratungshaus im Wachstum mit größtenteils zufriedenen Kunden. Zum Glück können wir es uns erlauben, Projekte oder Kund:innen auch abzulehnen. Das ist bisher erst zweimal passiert und immer war es genau dieser "persönliche Fit" - einmal war beispielsweise eine Projektleiterin vom Kunden vorgesehen, mit der unser Berater leider nicht arbeiten konnte und wollte - die jeweiligen Werte und Weltanschauungen waren so weit voneinander entfernt, dass das Projekt von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Wir haben daher abgelehnt und dem Kunden auch unsere Beweggründe kommuniziert.

Und selbstverständlich spielt der persönliche Fit auch eine ungeheuer positive Rolle bei all unseren Projekten. Wir können zum Glück auf sehr treue und langfristige Kund:innen bauen. Wenn wir ein Unternehmen z.B. in der Strategie-Entwicklung begleiten, folgen sehr häufig anschließend noch weitere Beratungsprojekte in der Strategie-Implementierung, in der Organisationsentwicklung, Controlling oder anderen Themen. Die Kund:innen vertrauen uns und arbeiten gerne mit uns - weil es menschlich einfach passt. 
In Pitch-Situationen haben wir häufig noch den Vorteil, dass Markus und ich beide aus Österreich stammen und der österreichische Schmäh und Charme bei Deutschen meist recht gut ankommt.

 

Bei White Label Advisory finden Klienten hauptsächlich mittelständische Beratungsunternehmen. Was ist für dich - neben der offensichtlichen Größe - ein wesentlicher Unterschied zu den "Big Playern" im Beratungsmarkt? Und was schätzen eure Kunden in der Zusammenarbeit mit euch?

Ich denke einer der größten Unterschiede unserer kleinen Beratung zu anderen (meist großen) ist, dass wir nicht mit fertigen Lösungen kommen. Wir befähigen die einzelnen Personen, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kunden, die für sie passende Lösung zu erarbeiten. Wir sehen uns eher als Coaches und Begleiter - und das gerne langfristig. Natürlich kommen wir mit Erfahrungen aus anderen Unternehmen und geben Empfehlungen oder erarbeiten konkrete Vorschläge, aber ich habe es noch nie erlebt, dass eine Standard-Lösung bei unseren Kunden perfekt gepasst hätte. Unsere Klienten schätzen es sehr, dass sie von uns Flexibilität, Agilität und sehr viel persönlichen Service bekommen.

 

Angenommen, du könntest einmalig die Titelseite einer großen Tageszeitung bestimmen und hättest somit die Möglichkeit, Millionen Menschen in Deutschland zu erreichen. Was würdest du tun?

Meine Vision ist eine Welt, in der gute Entscheidungen dominieren – in Unternehmen und Organisationen jeglicher Art. Wenn ich ganz Deutschland erreichen könnte, würde ich über Systeme sprechen, die mit hochqualitativen Entscheidungen maßgebliche Verbesserungen bewirken. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir keine Kriege, weniger Konflikte und allgemein eine viel höhere Zufriedenheit hätten, wenn wir alle bessere Entscheidungen treffen würden.

 

Beenden möchten wir unser Interview mit der offenen Nachfrage, was Beratung für dich persönlich bedeutet – und einer Antwort, die beginnt mit: "Beratung ist ..."

Beratung ist Zufriedenheit und Erfüllung, wenn ich einen Mehrwert beim Auftraggebenden schaffe.

 

Lieber Peter, vielen Dank für deine Zeit, die spannenden Einblicke in deinen Beratungsalltag und deine Sicht auf den Beratungsmarkt.

 

Mehr über Peter Müller-Pellet erfährst du auf seinem LinkedIn-Profil. Schau für weiterführende Informationen auch gern auf der Website von decision partners vorbei - und beurteile dort mit dem kostenlosen Quick Check den Reifegrad deines Entscheidungssystems.