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Karrierepfade außerhalb der Beratung: Was kommt nach dem Consulting?

Geschrieben von Philipp Maier | 07.08.24 15:45

Die Beratungsbranche bietet eine hervorragende Grundlage für die berufliche Entwicklung. Berater sammeln umfassende Erfahrungen, entwickeln strategische Fähigkeiten und bauen ein wertvolles Netzwerk auf. Doch viele Berater stehen irgendwann an einem Punkt, an dem sie sich fragen, wie ihre Karriere außerhalb der Beratung weitergehen kann. Der Wechsel in andere Branchen oder Funktionen kann neue Herausforderungen und Chancen bieten, die Karriere weiter voranzutreiben. In diesem Artikel werden verschiedene Karrierepfade vorgestellt, die ehemalige Berater einschlagen können, und wie sie ihre Beratungserfahrungen in diesen neuen Rollen nutzen können.

1. Der Wechsel in die Industrie: Vom Berater zum Manager

Viele Berater entscheiden sich, in die Industrie zu wechseln und Führungspositionen in Unternehmen zu übernehmen. Die in der Beratung erworbenen Fähigkeiten wie Problemlösungskompetenz, strategisches Denken und Projektmanagement sind in der Unternehmenswelt äußerst gefragt.

  • Management und Führung: Ehemalige Berater sind aufgrund ihrer Erfahrung in der Strategieentwicklung und -umsetzung gut für Führungspositionen geeignet. Sie können als Manager oder Leiter in den Bereichen Strategie, Business Development, Operations oder in anderen geschäftskritischen Funktionen tätig werden.

  • Spezialisierung in bestimmten Branchen: Berater, die sich in ihrer Karriere auf eine bestimmte Branche spezialisiert haben, können diese Expertise nutzen, um in einer leitenden Position in einem Unternehmen dieser Branche tätig zu werden. Dies könnte im Finanzsektor, in der Technologiebranche, im Gesundheitswesen oder in anderen spezialisierten Feldern sein.

  • Transformation und Change Management: Aufgrund ihrer Erfahrung in der Durchführung von Veränderungsprojekten können Berater auch Schlüsselrollen in der Unternehmensführung übernehmen, die sich auf Transformation und Change Management konzentrieren.

2. Unternehmertum: Der Weg zum eigenen Unternehmen

Einige Berater entscheiden sich dafür, den Weg des Unternehmertums einzuschlagen. Die in der Beratung erworbenen Fähigkeiten im Bereich Geschäftsstrategie, Marktanalyse und Finanzplanung können eine solide Grundlage für die Gründung eines eigenen Unternehmens bieten.

  • Gründung eines Startups: Berater, die ein tiefes Verständnis für bestimmte Branchen oder Märkte entwickelt haben, können diese Kenntnisse nutzen, um innovative Startups zu gründen. Der Wechsel vom Berater zum Unternehmer bietet die Möglichkeit, eigene Ideen zu verwirklichen und die Kontrolle über die Geschäftsentwicklung zu übernehmen.

  • Übernahme eines bestehenden Unternehmens: Einige Berater entscheiden sich für den Kauf oder die Übernahme eines bestehenden Unternehmens. Dies bietet die Möglichkeit, ein bereits etabliertes Geschäft zu übernehmen und weiterzuentwickeln, wobei die strategischen und operativen Fähigkeiten aus der Beratung genutzt werden können.

  • Beratungsunternehmen gründen: Ehemalige Berater, die ihre Unabhängigkeit bewahren möchten, gründen oft ihre eigenen Beratungsfirmen. Dies ermöglicht es ihnen, ihre Expertise in einem bestimmten Bereich zu vertiefen und gleichzeitig die Freiheit zu haben, ihre Projekte und Kunden zu wählen.

3. Wechsel in den öffentlichen Sektor oder NGOs

Der öffentliche Sektor und Non-Profit-Organisationen bieten Beratern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und Erfahrungen in einem Umfeld einzusetzen, das auf gesellschaftliche Wirkung und öffentliche Dienste ausgerichtet ist.

  • Führungspositionen in öffentlichen Einrichtungen: Ehemalige Berater können in Ministerien, staatlichen Behörden oder kommunalen Verwaltungen Führungspositionen übernehmen. Ihre Erfahrung in der Strategieentwicklung und Prozessoptimierung kann dazu beitragen, öffentliche Dienstleistungen effizienter und effektiver zu gestalten.

  • Rolle in internationalen Organisationen: Für Berater mit Interesse an globalen Themen bieten internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, die Weltbank oder andere multilaterale Institutionen spannende Möglichkeiten. Ihre Fähigkeit, komplexe Probleme zu analysieren und Lösungen zu entwickeln, ist in diesen Organisationen besonders wertvoll.

  • Engagement in Non-Profit-Organisationen: Non-Profit-Organisationen benötigen oft Fachleute mit Erfahrung in Strategie und Management, um ihre Mission effektiv zu erfüllen. Ehemalige Berater können in solchen Organisationen Führungsrollen übernehmen, strategische Projekte leiten oder in der Geschäftsentwicklung tätig werden.

4. Wechsel in den Finanzsektor: Von der Beratung ins Investment

Der Finanzsektor bietet zahlreiche Karrieremöglichkeiten für ehemalige Berater, insbesondere in den Bereichen Private Equity, Venture Capital, Investment Banking und Corporate Finance.

  • Private Equity und Venture Capital: Berater, die in der Beratung umfangreiche Erfahrung in der Bewertung von Unternehmen und der Entwicklung von Wachstumsstrategien gesammelt haben, sind oft gut geeignet für Positionen im Private Equity oder Venture Capital. Sie können dabei helfen, Investitionsmöglichkeiten zu bewerten, Unternehmen in Portfolios zu entwickeln und Exit-Strategien zu planen.

  • Investment Banking: Berater mit einer starken analytischen und finanziellen Ausrichtung finden oft Karrieremöglichkeiten im Investment Banking. Ihre Fähigkeiten in der Finanzanalyse, Fusionen und Übernahmen sowie in der Kapitalbeschaffung sind in dieser Branche sehr gefragt.

  • Corporate Finance und M&A: Ehemalige Berater können auch in der Unternehmensfinanzierung oder in den Abteilungen für Fusionen und Übernahmen großer Unternehmen arbeiten. Sie bringen das notwendige strategische Denken und die Analysefähigkeiten mit, um komplexe Transaktionen zu leiten.

5. Akademische Laufbahn und Lehre

Einige Berater entscheiden sich, ihre berufliche Laufbahn in der akademischen Welt fortzusetzen, entweder als Professoren, Dozenten oder Forscher. Dies bietet die Möglichkeit, Wissen weiterzugeben und an der Entwicklung neuer Ideen und Theorien mitzuwirken.

  • Professur und Lehre: Berater mit einem starken akademischen Hintergrund und einer Leidenschaft für das Lehren können Positionen als Professoren oder Dozenten an Universitäten und Business Schools anstreben. Sie können Kurse in den Bereichen Management, Strategie, Wirtschaft und anderen verwandten Fächern unterrichten.

  • Forschung und Publikation: Ehemalige Berater können sich auch auf die Forschung konzentrieren und an der Entwicklung neuer Theorien und Modelle in der Unternehmensführung, Wirtschaft oder anderen Bereichen mitwirken. Sie haben die Möglichkeit, ihre praktischen Erfahrungen mit akademischem Wissen zu verknüpfen und zur Weiterentwicklung der Disziplin beizutragen.

Fazit

Die Beratungsbranche bietet eine hervorragende Grundlage für eine Vielzahl von Karrierewegen außerhalb des Consultings. Ehemalige Berater sind aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrungen und Fähigkeiten in der Lage, in verschiedenen Branchen und Funktionen erfolgreich zu sein. Ob in Führungspositionen in der Industrie, als Unternehmer, im öffentlichen Sektor, im Finanzwesen oder in der akademischen Welt – die Möglichkeiten sind vielfältig und bieten spannende Herausforderungen. Durch die Nutzung ihrer Beratungserfahrungen und den Ausbau ihrer Netzwerke können Berater den Übergang in neue Karrierepfade erfolgreich meistern und ihre berufliche Laufbahn weiterhin erfolgreich gestalten.