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Nachgefragt bei: Maren Detel von Horváth

Geschrieben von Philipp Maier | 23.06.21 08:45

Hallo bei "Nachgefragt" - dem 5-½ Fragen Advisor-Interview von White Label Advisory. Heute mit Maren Detel, Senior Managerin bei Horváth.

Hi Maren, direkt zu Beginn ein kleines Warm-Up: Magst du dich kurz vorstellen?

Ich bin Maren - Senior Managerin bei Horváth - und seit über 5 Jahren in der Managementberatung "zu Hause". Ich habe in meinen vorherigen beruflichen Stationen (öffentliche Medienbranche, Automobilproduktion in den USA) sehr wertvolle Erfahrungen machen dürfen, habe aber erst in der Beratung meine eigentliche Motivation gefunden: ein höchst dynamisches Umfeld mit wechselnden Kunden, Projekten, Branchen und entsprechenden Herausforderungen und vor allem immer umgeben von tollen und sehr motivierten Kolleginnen und Kollegen.

Mit White Label Advisory versuchen wir, Beratung neu zu denken. Mit welchen 3 Top-Themen sollte sich Beratung in der Zukunft befassen?

Diese Themen sind nicht brandneu und waren schon vor der Pandemie relevant, sind aber nun mehr im Fokus denn je, denn die Pandemie wirkt als Katalysator: Digitale Transformation und New Work Modelle, sowohl beim Kunden als auch in den Beratungen selbst. Insbesondere ersteres trifft derzeit Branchen und Organisationen, die mit so einem schnellen Wandel nicht gerechnet und dafür auch (noch) nicht gewappnet waren. Hier können Beratungen ganz klar unterstützen und helfen, diese Herausforderungen schneller zu meistern.
Mit "New Work" meine ich hier nicht nur ein neues Arbeitsmodell sondern vielmehr einen neuen Beratungsansatz, denn die Zeit der "traditionellen Beratung" ist überwiegend abgelaufen. Kreative Ideen und erfolgreiche Innovationen entstammen oft von einzelnen Personen und genau diese Personen in Unternehmen entsprechend zu rekrutieren und zu entwickeln und zu halten, das ist eine der Stärken einer zukünftigen Beratung.

Beratung ist People-Business. Auch wenn digitale Vertriebs- und Beschaffungswege dabei helfen, die passende Beratungsleistung einzukaufen, arbeiten am Ende immer Menschen miteinander. In welchen Projektsituationen - im Positiven wie im Negativen - spielte der "persönliche Fit" die entscheidende Rolle?

Die sogenannte "Nasen-Folie" wird meiner Meinung nach in einem Angebot mindestens genauso lange betrachtet wie die finanziellen Rahmenbedingungen. Ich selbst würde die Persönlichkeit und den "persönlichen Fit" sogar höher einstufen als ein auszugebendes Budget, so sind es doch am Ende eher die sozialen als die fachlichen Kompetenzen, welche ein Projekt bekannt, akzeptiert und somit erfolgreich machen.

 

Empathie heißt in der Beratung nicht nur zuhören, sonder auch die Herausforderungen und Sorgen betroffener Kunden zu verstehen. Nicht nur in der Auswahl der jeweiligen Beraterin oder des Beraters sind die sozialen Kompetenzen daher entscheidend - sondern auch sich in der späteren Zusammenarbeit stets auf Augenhöhe zu bewegen.

 

Bei White Label Advisory finden Klienten hauptsächlich mittelständische Beratungsunternehmen. Was ist für dich - neben der offensichtlichen Größe - ein wesentlicher Unterschied zu den "Big Playern" im Beratungsmarkt? Und was schätzen eure Kunden in der Zusammenarbeit mit euch?

Ganz klar: Beraterinnen und Berater sowie Kundinnen und Kunden sind auf einer Augenhöhe. Wir verstellen uns nicht sondern setzen auf direkte Kommunikation und Offenheit. Und wir nehmen jede Person ernst, egal welche Hierarchiestufe oder welchen Titel jemand trägt.

Angenommen, du könntest einmalig die Titelseite einer großen Tageszeitung bestimmen und hättest somit die Möglichkeit, Millionen Menschen in Deutschland zu erreichen. Was würdest du tun?

Vermutlich würde ich das Thema "Frauen in der Beratung - ja, es gibt sie wirklich" aufgreifen, auch wenn ich zwiegespalten bin. Einerseits ist es mühselig und nicht immer nachvollziehbar, dass ich als Frau immer wieder die Frage mit "Ja" beantworten muss, dass auch wirklich langfristig Kolleginnen in der Beratung arbeiten. Auf der anderen Seite würde ich die Möglichkeit für eine öffentliche Unterstützung der "female consultants" leidenschaftlich gerne wahrnehmen, um in einer Beratungswelt von morgen diese Fragen nicht mehr gestellt zu bekommen.

Beenden möchten wir unser Interview mit der offenen Nachfrage, was Beratung für dich persönlich bedeutet – und einer Antwort, die beginnt mit: "Beratung ist ..."

... täglich etwas Neues lernen, jemanden Neuen kennenlernen, etwas Neu denken, mit jemandem Neues reflektieren.

Liebe Maren, vielen Dank für deine Zeit, die spannenden Einblicke in deinen Beratungsalltag und deine Sicht auf den Beratungsmarkt.

 

Mehr über Maren Detel erfahren Sie auf ihrem LinkedIn-Profil. Schaut außerdem gerne auf der Seite von Horváth zum Thema "Digitale Transformation" vorbei um zu erfahren wie und mit welchen Ansätzen es gelingt Kunden und Märkte besser zu verstehen.